Serien-Rezension | Netflix Original: "First Kill" (Season 1)
Artikelbild mit dem Seriencover von "First Kill" (Season 1)
KategorienSerie

Serien-Rezension | Netflix Original: “First Kill” (Season 1)

Ich glaub nichts wurde in der Sapphic Bubble zuletzt so sehr herbeigesehnt, wie “First Kill”, einer Netflix Original Serie. Worum es geht? Zwei Sapphics verlieben sich. Problem nur die eine ist ein Vampir, die andere jagt sie. Doch die Story geht tiefer und glänzt dabei mit spicy content und ein paar witziger Dialoge. Nicht zu vergessen einer socially awkward Protagonistin, die man nur lieben kann. Eine Serie, die ich seit längerem gebraucht habe, ohne es zu wissen. Nun hoffen wir alle, dass nach den ersten acht Folgen, weitere folgen werden. Netflix, BITTE! (Stand: 18.08.22: mittlerweile wurde sie offiziell von Netflix canceled, also wird es leider keine 2. Staffel geben).

Meine Meinung zu “First Kill”

Juliette Anastasia Fairmont ist gerade 16 Jahre alt und schwärmt in aller Stille für ihre neue Mitschülerin. Ihr bester Freund Ben animiert sie immer wieder, das neue Mädchen anzusprechen. Jules ist eher unter dem Radar alle Leute an der Schule, außer, dass sie mit Ben befreundet ist, hat ihr Bekanntheitsgrad keine hohen werte. Ben, der absolut beliebt an der High School ist, schenkt dafür Jules immer wieder was von der Beliebtheit in dem er sie involviert. So auch bei der einen Hausparty, die alles ändern wird.

Calliope Antigone Burns ist 16 Jahre alt, furchtlos und willensstark. Sie ist neu an der Schule und läuft demnach unter dem Radar der meisten. Außer dieses eine Mädchen, dass ihr immer zu lächelt und sie gesehen fühlen lässt. Cal, wie sie genannt werden möchte, entwickelt Interesse an dem Mädchen und so ist es wenig verwunderlich, dass sie zustimmt, als jene sie fragt, ob sie ebenfalls zu der Hausparty kommen würde.

Charakterentwicklung

Es könnte alles so schön sein, wäre da nicht dieses kleine Problem. Oder zwei. Jules ist eine Legacy Vampirin, als seit Jahrhunderten über Generationen geborene Vampir*innen. Dagegen ist Cal sterblich. Natürlich bleibt auch das Drama nicht aus, denn Cal und ihre Familie stammen einer langen Reihe von Monster Huntern ab. Jäger*innen des Bösens. Und Legacy Vampir*innen sind hoch im Kurs. Es passiert also, was passiert: eine verbotene Liebe.

Im Laufe der Story von “First Kill” wird immer mehr klar, dass die beiden eine moderne Variante von Romeo und Julia abbilden. Und genauso entwickelt sich es auch. Die Familie wollen nicht, dass beide sich sehen, doch sie spüren so eine starke Bindung und Zuneigung, dass sie nicht anders können. Das Band zwischen den beiden ist so stark, dass sie in den Träumen der jeweils anderen auftauchen.

Konflikte

Während Cal immer wieder Geisel ihrer starken Bindung zur Familie ist, entscheidet Jules immer wieder auf’s Neue sich für die Liebe zu opfern. Auch wenn ihre Familie ihr wichtig ist, scheint es oft so, dass sie Cal auf die höchste Stufe stellt. Nicht verwunderlich, denn abgesehen von ihrem Vater, der ein Mensch war und zum Vampir wurde, verfolgen die anderen in der Familie eher dem Blutrausch. Jules handelt weniger nach Verstand und mehr nach Gefühlen. Das ist die stark ausgeprägte menschliche Seite. Sie ist sich nicht zu schade, Gefühlen freien Lauf zu lassen. Totaler Kontrast zu ihrer Schwester, die gefühlskalt und psychopathisch wirkt.

Cal hingegen steht zwischen den Stühlen: Loyalität ihrer Familie gegenüber und Anziehung zu der großen ersten Liebe. Die Frage ist nur: Würde sie jemals die Familie über Jules stellen, oder andersrum, wenn es zu einer Entscheidung käme? Nicht so einfach für die junge Frau und das zerreißt sie innerlich.

Tempo und Entwicklung

Bei gerade einmal 8 Folgen haben sich die Autor*innen der Serie “First Kill” an ein Tempo gewagt, das innerhalb einer Folge atemberaubend ist. Sie sieht man bereits in der ersten Folge zunächst die Geschichte aus der Sicht von Jules, ehe sie im entscheidenen Moment auf Cal wechselt. Eine erstes Gefühl dafür, wie es in den kommenden Folgen weitergehen wird.

Tempo deswegen, weil die beiden Charaktere so eine krasse Bindung zueinander verspüren, dass sie bereits in Folge 1 zu sehr spicy Szenen führt. Wohl gemerkt, die beiden sind 16 Jahre alt. Mit jeder weiteren Folge wird das Tempo angepasst – oder man hat sich daran gewöhnt. Immer mehr Nebenstories kommen hinzu und lassen die Sapphic-Vampire-Romeo-und-Julie-Lovestory tiefer und tiefer gehen.

Fazit

Zu dem Zeitpunkt dieser Rezension habe ich die queere Serie “First Kill” bereits viermal gesehen. Ich absorbiere Memes und TikToks, schreibe sogar selbst an einer Fanfiction. Die Serie ist vermutlich genau das, was so viele Sapphics sehr lang herbei gesehnt haben. Eine Serie, in der es nicht um eine Coming Out Geschichte geht. Eine Serie, in der der Fokus auf die an Romeo und Julia angelehnte Story geht: zwei Familie, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Zwei Schülerinnen, die sich Hals über Kopf ineinander verlieben, obwohl sie sich hassen sollten.

Es ist keine Oscar preisgekrönte Serie. Muss sie auch nicht sein. Was sie ist, ist eine Comfort-Serie, ein safe space für jene, die sich nach mehr Repräsentation sehnen. Die Serien mit Sapphics, vor allem in der Hauptrolle, kann man an einer Hand abzählen. Nicht einmal das. Für mich war und ist die Serie eine absolute Comfort-Serie. Ich habe einen Fan-Crush auf Juliette und verfolge, was die Schauspielerin Sarah Catherine Hook zu erzählen hat. Für mich genau die Art Serie, die mein altes Jugend-Buffy-Herz gefreut hätte.

Seriendaten

Titel (Original) First Kill
Hauptbesetzung Sarah Catherine Hook, Imani Lewis, Elizabeth Mitchell, Gracie Dzienny, Aubin Wise
Typ Serie
Genre Drama, Fantasy, Vampire, Sapphic, LGBTQIA+
Länge 8 Folgen à 50min
Altersempfehlung FSK 16
Erscheinungsdatum 10. Juni 2022
Drehbuch V.E. Schwab
Trailer
(öffnet in einem neuen Tab)
Auf Youtube den Trailer ansehen.
Bei mit * markierten Links handelt es sich um Affiliate Links. Wenn ihr über diese Links etwas kauft, erhalte ich eine kleine Provision. Euch kostet es nicht mehr!

Veröffentlicht von Heffa Fuzzel

Als ich 2010 mit dem Bloggen begann, war es noch für die Familie, die mein Leben in der neuen Stadt miterleben sollte. Das Studium endete 2016 und ich bin immer noch Bloggerin. 2012 bin ich unter die Buchblogs gegangen. Mittlerweile gibt es auf meinem Blog nicht nur Bücher, sondern auf Filme, Serien und andere Dinge, die mich im Leben bewegen. Seit einigen Jahren bin ich verstärkt in der Sapphic Bubble unterwegs und konsumiere hier die verschiedenen Geschichten.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert