Der Titel “Losing Sam” ist Programm in dem Debut von Nicole Maser. Jess ist ambitionierte Lacrosse-Spielerin mit sehr guten Aussichten an einem Elite-Lacrosse-Programm teilnehmen zu können. Als sie Sam in ihrem Freiwilligen-Projekt kennenlernt, stellt sich ihr bekanntes Leben komplett auf den Kopf. Immer öfter stellt sie sich die Frage, was sie wirklich will und fühlt. Sam bringt ihr Leben durcheinander. Der Schreibstil hält Lesende die ganze Zeit im Bann. Abgesehen von ein paar wenigen Ungereimtheiten, ist diese Geschichte eine Wohlfühl-Sapphic-Story, die die Welt um einen herum vergessen lässt. Absolute Empfehlung.
Schlagwort: Enemies to Lovers
Ist ein beliebtes Buch-Trope, das bezeichnet, wenn zwei Charaktere sich zunächst nicht leiden können oder verfeindet sind, im Laufe der Geschichte ihre Hürden überwinden und eine romantische Beziehung eingehen.
Buch-Rezension | Alicia Zett: “Wie Wellen im Sturm”
Alicia Zett gelingt mit “Wie Wellen im Sturm” der Auftakt einer neuen Reihen, die vielversprechend startet. Authentische Gedanken, die kein Blatt vor dem Mund nehmen (hält sie ja auch niemand außer Louise auf) und auf so vielen Ebenen für Sensibilisierung sorgen, finden ihr Gehör. Der erste Band der Reihe ist ein Sapphic Buch und eine Enemies to Lovers Geschichte, die es in sich hat. Gleichzeitig ist sie sehr empathisch und sensibel, dass ich mich nur verlieben konnte: in Lou und ihre Love Interest, die Freund*innen von Lou und das Setting vom Internat Schloss Mare. Es zählt für mich zu einem der am besten geschriebenen Werke von Alicia Zett. Absolute Empfehlung.
Film-Rezension | “Breaking the ice”
“Breaking the ice” ist eine österreichische Produktion und glänzt vor allem damit viel zu sagen, ohne viel zu sagen. Es wirken oft die Bilder, um Emotionen zu erzeugen. Die Dialoge sind manchmal etwas konfus und lassen die Handlung an einigen Stellen schwer nachvollziehen. Der Umgang mit den Geschlechtsrollen ist spielerisch und so bleiben einige Fragen zu den Charakteren offen zur eigenen Interpretation. Der queere Aspekt und damit auch die Sapphic Lovestory wurde selbstverständlich eingebaut, auch wenn sich die Entwicklung an manchen Stellen etwas stolpernd durch die Geschichte bewegt. In der Summe ein guter Film, bei dem vor allem die Bilder und Emotionen bewegen.
Buch-Rezension | Hayley Kiyoko: “Girls Like Girls”
Own-Voice Autorin Hayley Kiyoko ist spätestens durch ihren Song und das Musikvideo zu “Girls like Girls” (Link zum Musikvideo auf Youtube) in der queeren, vor allem Sapphic, Community bekannt. Das Buch funktioniert ohne Kenntnisse dieses Musikvideos. Allerdings entfacht es die volle Euphorie, wenn das Musikvideo bekannt ist. Es gibt eine Menge kleiner Bezüge, aber auch neue Background-Story. Abgesehen von einigen problematischen Situationen der Protagonistin, ist die Geschichte super geschrieben, fesselt und lässt dich kurz die Welt um dich herum vergessen. Eine queere Lovestory über das Entdecken der eigenen Sexualität, für sich selbst Einstehen und lernen, dass manche Dinge einfach Zeit benötigen.
Buch-Rezension | Auriane Desombre: “I think I love you”
Das Buch “I think I love you” ist ein seichter Jugendbuch-Roman, der alles mit sich bringt: zwei Jugendliche, die unterschiedlicher nicht sein können. Was sie verbindet? Sie sind beide queer. Emma, bisexuell und Feuer und Flamme für Rom-Coms, will einen Film drehen, der ENDLICH queere Leben repräsentiert. Währenddessen Sophia, seit Ewigkeiten als lesbisch geoutet, gerade aus Frankreich zurück ist, und findet, dass das Leben mehr Paris haben sollte.
Die Geschichte der beiden hat mich persönlich emotional abgeholt, obwohl sie eigentlich eher eine leichte Lektüre für Zwischendurch ist. Die Art und Weise, wie Feminismus, Empowernment und Queerness vereint wurden, hat mir das Herz erwärmt (und zweimal zu Tränen gerührt). Rundum ein gelungenes Werk, welches einer Rom-Com in keiner Weise nachsteht. Etwas leichte Kost mit einer Prise queerer Lovestory and Empowernment.
Film-Rezension | “Bonnie & Bonnie”
Nach dem Trailer zu “Bonnie & Bonnie” erwartet man eine dramatische Liebesgeschichte zwischen zwei Frauen. Nach dem Film weiß man, dass es dazwischen noch so viel mehr gab. Yara stammt aus einer albanischen Familie, der Name ist persisch für “Die Mutige”. Kiki hat ein Vorstrafenregister und arbeitet in einer Bar, gegenüber vom Kiosk, in dem Yara aushilft. Als deren Welten sich kreuzen, eskaliert es in ungefähr jede Richtung. Als Warnung vorab: Homofeindlichkeit und homofeindliche Gewalt ist hier sehr präsent.
Buch-Rezension | Julie Anne Peters: “Lies my girlfriend told me”
Alix ist eine Schülerin, die seit wenigen Wochen mit der beliebten und extrovertierten Cheerleaderin Swanee zusammen ist. Als eines Tages die Nachricht zu ihr getragen wird, dass ihre Freundin tot aufgefunden wurde, beginnt das Gedankenkarussell. Alix wollte nur ihre Sachen von Swanee abholen, als sie in ein Netz voll von Lügen tritt. Völlig gefangen in diesem Netz, verstrickt sie sich selbst in immer mehr Lügen. Selbst, als jemand Neues an ihre Tür klopft. Wer ist diese Frau, mit der sich Swanee hinter Alix’ Rücken zu schreiben schien? Würde sich Alix weniger in ihre eigenen Lügen verstricken, um zu rechtfertigen, was sie tut, wäre die Geschichte weitaus besser. Generell ist “Lies my girlfriend told me” spannend geschrieben. Die Spannungsbögen basieren allerdings nur auf Lügen, Lügen und Lügen. Würden die Charaktere hier ehrlich zueinander sein, gäbe es diese Geschichte nicht. Ein Buch für Zwischendurch ist es allemal.
Serien-Rezension | “The 100” (Season 3)
Spoiler Warnung. Es handelt sich hierbei um die 3. Staffel von “The 100”
Ließ mich die zweite Staffel angeekelt von der Menschheit zurück, schaffte es The 100, Staffel 3 mich sprachlos zu machen. Sprachlos darüber, wie sich die Menschheit beeinflussen lässt. Wie das Thema Diktatur und Manipulation der Bevölkerung in eine Sci-Fi Welt eingebunden wurde. Die dritte Staffel machte mich aber auch traurig, denn zwei meiner Lieblingscharaktere werden sterben. Die Welt von “The 100” wird zunehmend düsterer, ehe der Paukenschlag mit der letzten Folge einher zieht.
Fans, die bereits bis hierher gekommen sind, werden auch weiterschauen. Zwischendurch waren mir die ein oder andere Folge etwas zu “erzwungen” bzw “unlogisch”. Das sollte nicht passieren, wenn man sich eigentlich auf die Folgen einlässt. Außerdem war The 100, Staffel 3 teilweise langatmig, obwohl durch die verschiedenen Geschichten, die parallel gelaufen sind, Spannung hätte aufgebaut werden können. Dennoch bleibt es eine klare Weiterempfehlung. Die dritte Staffel bekommt allerdings einen Stern Abzug, da sie im Vergleich zu der zweiten Staffel schwächer war.