“Breaking the ice” ist eine österreichische Produktion und glänzt vor allem damit viel zu sagen, ohne viel zu sagen. Es wirken oft die Bilder, um Emotionen zu erzeugen. Die Dialoge sind manchmal etwas konfus und lassen die Handlung an einigen Stellen schwer nachvollziehen. Der Umgang mit den Geschlechtsrollen ist spielerisch und so bleiben einige Fragen zu den Charakteren offen zur eigenen Interpretation. Der queere Aspekt und damit auch die Sapphic Lovestory wurde selbstverständlich eingebaut, auch wenn sich die Entwicklung an manchen Stellen etwas stolpernd durch die Geschichte bewegt. In der Summe ein guter Film, bei dem vor allem die Bilder und Emotionen bewegen.
Meine Meinung zu “Breaking the ice”
Mira ist Captain der Dragons aus Wien, einem Eishockey Team und scheint für den Sport zu leben. Doch zuhause hat sie vor allem mit ihrem Opa zu kämpfen, der an Demenz erkrankt ist. Ihre Mutter ist er eine Schattenfigur in der Geschichte und so wirkt es, als sei Mira dafür verantwortlich die Familie eines Weinguts zusammen zuhalten.
Die Neue
Theresa stößt aus Salzburg zum Team neu dazu. Auch ihr liegt viel an dem Sport, doch vor allem fällt sie auf, dass sie unbequeme Dinge anspricht. Beispielsweise stört es sie gewaltig, wenn die Männer mit trainieren. Das führt nicht selten zu Konflikten innerhalb des Teams. Für Mira als Captain des Teams eine besondere Herausforderung, denn sie scheint Gefallen an der Neuen zu finden. Warum, kann sie sich jedoch noch nicht ganz erklären.
Party Paul
Bei einem Spieltag der Dragons taucht Miras verschollener Bruder Paul auf und rüttelt an der Welt von Mira gewaltig. Er war es auch, der Mira und Theresa erstmals zusammen mitnahm, wodurch sich beide auf den sehr speziellen Partys näher kennenlernten. Das nächtliche Wien wurde für die drei ein besonderer Schauplatz, an dem sie verschiedene Rollen spielten und sich auf eine andere Art fallen lassen konnten.
Die Dialoge und das Zwischen den Zeilen
Zugegeben, ich hatte einige Probleme den Dialogen zu folgen, weil ich eine deutsche Kartoffel bin und schlicht mit Dialekten grundsätzlich meine Probleme habe. So auch nicht verwunderlich, dass ich mit dem österreichisch teils massiv Probleme hatte. Dafür kann natürlich der Film nichts, ist leider so ein Problem auf meiner Seite. Was mir jedoch bei den Dialogen oft auffiel, dass ich ihnen teils nicht ganz folgen konnte. Ich weiß nicht, ob mir irgendwie Infos verloren gegangen sind, oder ich schon im Kopf woanders war, als die Szene.
Dafür waren die vielen Stellen, in denen nur die Bilder wirkten spannend, denn sie ließen oft viel Raum zur Interpretation. So auch zu Mira, die manchmal den Eindruck erweckt hat, dass sie noch auf eine andere Art und Weise der queeren Community zugehörig sein könnte. Angesprochen wurde es nie, dafür wirkten die Bilder.
Eishockey
Bei solchen Produktionen achte ich vor allem darauf, wie die sportlichen Szenen umgesetzt sind. Ich hab persönlich keine Ahnung von Eishockey, kann daher nicht sagen, wie realistisch in Bezug darauf die Umsetzung ist. Was mir allerdings auffiel, dass wir Szenen hatten, in denen sichtbar war, dass hier die Profis aus dem österreich. Nationalteam und Vienna Sabres1 auf dem Eis standen. Bestimmte andere Szenen merkte man an, dass sie explizit gescriptet waren.
Was ich teils etwas fragwürdig fand, waren die Szenen in der Kabine. Ich kenne das aus meiner Zeit in verschiedenen Football Teams und Camps und hatte hier immer ähnliche Erfahrungen. In diesem Film wirkten die Kabinenszenen teils zu sehr inszeniert und dadurch leider auf mich etwas unrealistisch (auch wenn sie so vielleicht wirklich stattfinden könnten).
Mein Fazit
Den Film hatte ich auf Grund eines kleinen TikTok Ausschnitts überhaupt erst auf dem Schirm gehabt. Auf der Suche nach einem Stream, fand ich lediglich die Möglichkeit den Film auf DVD zu kaufen (zumindest aus Deutschland, vermutlich gibt es in Österreich die Möglichkeit eines Streams über Amazon Prime). Bereut habe ich den Kauf nicht und kann mir vorstellen, dass ich mir den Film hin und wieder noch einmal anschauen werde. Er ist unterhaltend und die zwischenmenschlichen Geschichten wirken oft besser ohne die Dialoge.
Props an die Schauspieler*innen, dass ihr diese Emotionen so rüber gebracht habt. Die Umsetzung des Sportes war in der Summe glaubhaft, wenn auch einige Szenen sehr gestellt wirkten und dadurch für mich den Fluss nahmen. Dennoch finde ich den Film sehenswert.
Filmdaten
Titel (Original) | Breaking the ice |
Schauspieler*innen | Alina Schaller, Judith Altenberger, Tobias Samuel Resch, Pia Hierzegger, Wolfgang Böck |
Typ | Film |
Sprache | Deutsch (Österreich) |
Genre | Drama, Liebe, Sportfilm, Sapphic, LGBTQIA+ |
Länge | 102 Minuten |
Altersempfehlung | keine Angaben |
Erscheinungsdatum | 25. November 2022 (Österreich) |
Regie | Clara Stern |
Drehbuch | Clara Stern |
EAN | 4042564234510 |
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Quellen
- Franco Schedl, “Wenn wir die Regeln brechen – Drehstart: Wie Eishockey & Weinbach harmonieren“, auf film.at am 16.04.2021, abgerufen am 09.10.2023, ↩︎