Kaum zu glauben, dass ich so einen Post zum Lesemonat September überhaupt noch einmal erstellen würde. Ich glaub, der letzte, falls es überhaupt einen gab, wurde irgendwann im letzten Jahrzehnt veröffentlicht. Tja, nachdem mich die miese Leseflaute einige Monate in Schach hielt, habe ich im September einiges aufgeholt. Ich weiß auch gar nicht, woher plötzlich die Lesefreude kam, denn ich hatte nicht wirklich mehr Zeit, als in den Monaten zuvor. Natürlich ging es wieder sehr Sapphic zu.
Kategorie: Buch
Diese Kategorie umfasst sämtliche Beiträge, die irgendwie zum Thema “Bücher” passen. Von Rezensionen, über News zu Autorenvorstellungen.
Buch-Rezension | Alice Oseman: “Loveless”
Lang, zu lang, lag “Loveless” von Alice Oseman auf meiner Wunschliste. Heute frage ich mich, was mich denn so daran gehindert hat, das Buch nicht schon viel früher zu lesen. Denn Georgia nimmt uns mit auf ihrer Reise zu sich selbst und nebenbei erleben wir so viele queere und diverse Charaktere, dass mir einfach nur das Herz aufgehen konnte. Das Thema aromantisch (kurz: aro) und asexuell (kurz: ace) wird hier so sensibel wie verständlich erzählt, dass ich die persönliche Betroffenheit der Autorin in Szene spüren konnte. Mein Herz hing vor allem an den beiden Nebencharakteren, die ich in einer Tour geshippt habe.
Buch-Rezension | Isabel Sterling: “These witches don’t burn”
Mit “These witches don’t burn” gelingt Isabel Sterling ein zauberhafter Auftakt. Wobei zauberhaft zu niedlich klingt, für das, was wirklich in der Geschichte passieren wird. Die lesbische Elemental Witch Hannah Walsh ist gerade aus ihrer Beziehung mit Veronica raus, als kurz vor dem neuen Schuljahr merkwürdige Dinge passieren, die nach magischen Opfergaben aussehen. Hannah wird das Gefühl nicht los, dass es kein Zufall ist und sich irgendwas zusammenbraut. Nebenbei will ihre Exfreundin sie zurück, obwohl Hannahs Herz bereits auf dem Weg zu einer anderen Person ist. Zum Glück hat sie ihre beste Freundin Gemma, die den Rücken stärkt. Eine queere Geschichte mit Tiefgang und dem Auftakt zur Dilogie, dessen Krieg vielleicht gerade erst begonnen hat. Die unterschiedlichen Repräsentationen von queeren Menschen rundet die Geschichte ab. Eine klare Empfehlung für alle, die sich nach magischen Sapphic Storys sehnen.
Buch-Rezension | Hayley Kiyoko: “Girls Like Girls”
Own-Voice Autorin Hayley Kiyoko ist spätestens durch ihren Song und das Musikvideo zu “Girls like Girls” (Link zum Musikvideo auf Youtube) in der queeren, vor allem Sapphic, Community bekannt. Das Buch funktioniert ohne Kenntnisse dieses Musikvideos. Allerdings entfacht es die volle Euphorie, wenn das Musikvideo bekannt ist. Es gibt eine Menge kleiner Bezüge, aber auch neue Background-Story. Abgesehen von einigen problematischen Situationen der Protagonistin, ist die Geschichte super geschrieben, fesselt und lässt dich kurz die Welt um dich herum vergessen. Eine queere Lovestory über das Entdecken der eigenen Sexualität, für sich selbst Einstehen und lernen, dass manche Dinge einfach Zeit benötigen.
Lea Kaib: “Love with Pride”
“Love with Pride” ist queer, divers und women supporting. Genau das, was im Genre des New Adult eindeutig fehlt. Die Own Voice Autorin Lea Kaib beschreibt das Leben der introvertierten Stella, die gerade ihr Studium beginnt. Neues Kapitel, neues Leben quasi. Im Wohnheim lernt sie Sue kennen, die ihr eine echte Freundin wird. Besonderes Interesse erweckt in Stellas Leben die extrovertierte und mutige Ellie. Nicht nur wegen ihres blauen Haars. Ellie ist Teil einer Studierendenverbindung für Frauen. Stella möchte genau dieser beitreten, um die “alte Stella” abzulegen. Dabei muss sie sehr oft über ihren eigenen Schatten springen, bis die Schatten ihrer Vergangenheit sie wieder einholen.
Die Geschichte von Stella und Ellie entwickelt sich geschmeidig und ist vor allem von sehr viel Body Positivity, Women Support und Diversity geprägt. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich kann es guten Gewissens weiter empfehlen, da die Botschaft der Geschichte für viele im Coming Out Prozess wichtig sein wird. Die Repräsentation von queerer Liebe zwischen Frauen ist hier besonders positiv hervorzuheben.
Buch-Rezension | Auriane Desombre: “I think I love you”
Das Buch “I think I love you” ist ein seichter Jugendbuch-Roman, der alles mit sich bringt: zwei Jugendliche, die unterschiedlicher nicht sein können. Was sie verbindet? Sie sind beide queer. Emma, bisexuell und Feuer und Flamme für Rom-Coms, will einen Film drehen, der ENDLICH queere Leben repräsentiert. Währenddessen Sophia, seit Ewigkeiten als lesbisch geoutet, gerade aus Frankreich zurück ist, und findet, dass das Leben mehr Paris haben sollte.
Die Geschichte der beiden hat mich persönlich emotional abgeholt, obwohl sie eigentlich eher eine leichte Lektüre für Zwischendurch ist. Die Art und Weise, wie Feminismus, Empowernment und Queerness vereint wurden, hat mir das Herz erwärmt (und zweimal zu Tränen gerührt). Rundum ein gelungenes Werk, welches einer Rom-Com in keiner Weise nachsteht. Etwas leichte Kost mit einer Prise queerer Lovestory and Empowernment.
Buch-Rezension | Jennifer Mathieu: “MOXIE. Zeit Zurückzuschlagen”
Mit der Geschichte von “MOXIE. Zeit zurückzuschlagen” auf Netflix und in Buchform wird Feminismus für Jugendliche deutlich greifbarer. Aber auch junge und alte Erwachsene werden hier noch einmal näher an das Thema geführt. Die Geschichte ist authentisch und die persönlichen Erfahrungen der Autorin sind auf den vielen Seiten spürbar. Absolute Empfehlung, Must-Read und eine Ermahnung, sich mit dem Ursprung der vielen feministischen Bewegungen noch einmal tiefer zu beschäftigen.
Buch-Rezension | Anne Pätzold: “When We Fall”
Es handelt sich hierbei um eine Fortsetzung. Spoiler Warnung.
“When we fall” schließt nahtlos an Band 1 der “LOVE NXT” Reihe an. Ella und Jae-yong dürfen sich nicht mehr sehen, doch die Sehnsucht ist zu hart zu widerstehen. Damit einher gehen so viele Probleme, aber auch sehr viele schöne Momente. Und auch Liv gewöhnt sich langsam daran, dass ihre Schwester einen Dude ihrer Lieblingsband datet. Während ihrer rosaroten Liebesbrille bekommt Ella nicht mit, dass es einigen Personen in ihrem Umfeld alles andere als gut geht. In gewohnter Manier ist auch die Fortsetzung sehr schnell gehört. Für mich persönlich hätte es zusätzlich zur Spannung am Ende auch noch zwischendurch etwas mehr geben können. Ansonsten lässt der Cliffhangar die Lesenden nervös zurück und es bleibt spannend, wie die Reihe zu Ende geht.
Buch-Rezension | Ilka Bessin: “Abgeschminkt”
Ilka Bessin war lange Zeit besser bekannt als “Cindy aus Marzahn” einer Kunstfigur, die mir seit den Anfängen viel Spaß bereitete. Seit Ilka “abgeschminkt” ist und Cindy in einer Box schlummert, sind einige Jahre ins Land gezogen. In der mitreißenden Biografie, erzählt Ilka von ihrer Kindheit, dem Gefühl nie genug zu sein und ihrer Zeit als Cindy.