Whitney “The Voice” Houston, die mit “I wanna dance with somebody” 1987 ihre ersten Nummer-1-Hit landete, ist bis heute vor allem durch ihre unvergleichbare, unvergessliche Stimme bekannt. 2019 erschien bereits die “wahre” Geschichte in Form der Doku “Whitney”, die Einblicke in das private und musikalische Leben dieser Legende blicken ließ. Mit der Biopic “I wanna dance with somebody” wurde eben dieses Leben verfilmt und überzeugt auf allen Ebenen.
Whitney-Darstellerin Naomi Ackie liefert eine fantastische Performance, bestückt mit den realen Stimmaufnahmen der Sängerin. Wer der Doku kennt, wird die Details in dem Film erkennen. Wer das Leben der Sängerin zu Lebzeiten erlebt hat, wird die Details lieben. Der Film ist rund und perfekt, nichts anderes hatte ich vom Drehbuchautor von “Bohemian Rhapsody” erwartet. Absolute Empfehlung, die einen bis zum Schluss mitschwanken, -singen lässt und emotional auf die Reise der Ausnahmekünstlerin nimmt.
Meine Meinung zu “I wanna dance with somebody”
Whitney Elizabeth Houston (gespielt von Naomi Ackie) fasste den Entschluss, Musik machen zu wollen. Sie wollte singen. Wie hart das Business ist, wusste sie nicht, allerdings ihre Mutter. Daraufhin trainierte sie mit der Tochter intensiv, sodass sie das Singen perfektionieren konnte. Immerhin ist ihre Mutter niemand anderes als Cissy Houston, die Tante von Dee Dee und Dionne Warwick. Musik war in der Familie also im Blut, quasi. Das harte Training zahlte sich aus und Whitney wurde eines Abends in der Show entdeckt und von Clive Davis (gespielt von Stanley Tucci) unter Vertrag genommen. Er sah ganz besonderes Potenzial in der Sängerin.
Die Reise der Sängerin begann und immer mit dabei Robyn Crawford (gespielt von Nafessa Williams), zu der sie mindestens eine romantische Beziehung hegte. Gesellschaftlich und von der Familie war das eher ungern gesehen. Auf Druck ihres Vaters muss sie ihre wahren Gefühle verstecken, zum Unmut von Robyn, die ihre Sapphic-Beziehung nicht verstecken wollte. Während Whitney in einem Eiltempo an die Spitze der Charts und der Musikgeschichte schoss, zerbrachen im privaten Leben die Säulen, die sie stabilisieren sollten.
Musikalische Reise
Neben der privaten Geschichte, reisen wir auch musikalisch durch die Jahrzehnte der Künstlerin. Die Songauswahl ist einfach großartig und ein bunter Mix aus den Evergreens wie “I will always love you” oder “I wanna dance with somebody” sowie diversen Medleys. Wie wurden die Songs gewählt? Wie viel Mitspracherecht hatte die Sängerin?
Neben der schauspielerischen Leistung von Naomi Ackie wurden fast alle gesanglichen Szenen mit den originalen Aufnahmen von Whitney Houston untermalt. Inklusive der Liveauftritte, wie beim Super Bowl, als sie die Nationalhymne performte. Das Schema war bereits bekannt, da es bereits bei “Bohemian Rhapsody” Bestandteil war. Und es zündet, denn die Stimme von Whitney kann nun wirklich niemand ersetzen. Dennoch gab es einige wenige Szenen, in denen auch die Originalstimme von Ackie zu hören ist.
Die Musik, die hier eindeutig Zentrum im Film findet, wird auf eine Art und Weise inszeniert und verbunden, was die Größe der Sängerin nur gerecht werden kann. Eine musikalische Reise, die die Finger schnipsen lässt; die einen mitsingen lässt. Am Ende möchte ich im Kino aufstehen und applaudieren, in Gedanken bei Whitney, auf dass sie am Ende vielleicht doch noch Frieden findet, welches Erbe sie uns hinterlassen hat.
Each day I live
— Whitney Houston “One moment in time”
I want to be
A day to give
The best of me
Songwriter: Albert Louis Hammond / John Bettis • Songtext von One Moment in Time © Warner Chappell Music, Inc
Naomi Ackie als Whitney Houston
Obwohl die schauspielerischen Leistungen aller Schauspielenden an dieser Stelle hervorgehoben gehören, ist es die Klasse von Naomi Ackie, die Whitney für 146 Minuten zurück ins Leben holt. Sie berührt, sie ist authentisch und sie verkörpert Whitney, wie man sie nur hätte verkörpern können.
Beeindruckt von der Leistung allgemein, lässt mich auch ihre Wandlungsfähigkeit begeistert zurück. Whitney hat in ihrem Leben nicht nur verschiedene Musikstile probiert. Egal, in welcher Zeit oder Epoche wir uns gerade befinden, Naomi hat es geschafft so authentisch zu sein, als wäre sie Whitney. Große Anerkennung auch die Leute hinter der Kamera, die Outfits, Maske und Frisuren immer on point brachten. Eine Klasse, die Whitney gerecht wird.
Mein Fazit
Was mich bereits an “Bohemian Rhapsody” (Trailer auf Youtube anschauen) begeistert hat, war die Nähe zu originalen Situationen von Queen und Freddie Mercury. Untermalt mit der Original-Stimme. Entsprechend hoch waren meine Erwartungen vom gleichen Drehbuchautor an “I wanna dance with somebody”. Kurz gesagt: Ich wurde nicht enttäuscht. Der Film startet im richtigen Moment und endet emotional nach etwa 146 Minuten. Tränen inklusive.
Der Abspann war bestückt mit realen Szenen und Fotos der Sängerin. Der Film war in seiner Gänze perfekt. Das Leben mit Robyn, die Situation mit ihrer Mutter und dem Vater, sowie das Drama rundum Bobby Brown wurde passend verkörpert, verfilmt und verpackt. Ich bin noch immer sprachlos und berührt, wie der Film umgesetzt wurde. Nicht zuletzt auch wegen der großartigen Leistungen der Schauspielenden vor allem der Darstellerin von Whitney Houston: Naomi Ackie. Ein Meisterwerk, das ich euch wärmstens ans Herz legen kann.
Filmdaten
Titel (Original) | I wanna dance with somebody |
Schauspieler*innen | Naomi Ackie, Stanley Tucci, Nafessa Williams, Tamara Tunie, Ashton Sanders |
Typ | Film |
Genre | Biografie, Biopic, Musik, Dokumentarfilm, Drama, Sapphic, LGBTQIA+ |
Länge | 2 Stunden 26 Minuten |
Altersempfehlung | ab 12 Jahren |
Erscheinungsdatum | 22. Dezember 2022 |
Regie | Kasi Lemmons |
Drehbuch | Anthony McCarten |
EAN | 4030521759374 |
Trailer (öffnet in einem neuen Tab) |
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