Manch wahre Geschichte ist so surreal, dass man sie auch ohne Film nicht glauben kann. So geschehen auch bei “The Miracle Season” einem Film über das Volleyball Team der Iowa Trojans. Ein Schicksalsschlag versetzt das Team unter Schock. Obwohl man weiß, wie es ausgeht, fesselt der Film einen. Ich fühlte mich dem Team und Line, so nah, dass ich mehrfach mit den Tränen kämpfen musste. Ein wunderbarer Film, basierend auf eine wahre Begebenheit, der einen weinen lässt. Live Like Line.
Meine Meinung zu “Miracle Season”
Enthält Spoiler und kann für den Überraschungsmoment übersprungen werden.
Das Frauen-Volleyball-Team der Iowa West High School steht im Finale 2010. Die “Women of the Troy”, wie sie genannt werden, schaffen den Sieg. Unter Leitung von Teamkapitänin Caroline “Line” Found (#9) – Junior Schülerin – gelingt ihnen damit etwas Unglaubliches. Es ist der erste Sieg der Iowa West High in der Geschichte des Volleyball dieser Highschool. Die Stellerin Line, die nicht anders genannt werden möchte, ist abseits vom Volleyball ein offener Mensch, die das Leben mit offenen Armen begegnet und jeden Tag wie den letzten genießt.
Caroline “Line” und die meisten aus dem Team sind im neuen Schuljahr Senior Schüler, also im Abschlussjahrgang. Line deklariert die neue Saison als “ihr Jahr” gegenüber ihrer besten Freundin, als sie sich nach der großen Scheunen-Party kurz vor dem neuen Schuljahr – mit der halben High School – verabschiedet. “Wir sehen uns morgen.” – Dieses “morgen” wird es jedoch nicht geben.
Das Team, vor allem aber der Vater und die beste Freundin Kelley Fliehler, fallen in eine Ohnmacht. Einzig Coach Kathy Bresnahan versucht zum Alltag zurückzukehren und zwingt das Team zum Training, was komplett in die Hose geht. Ob sie auch ohne Line zurück ins Leben und zum Sport finden können, seht ihr im Film.
Fazit von “The Miracle Season”
Den Film habe ich mehr per Zufall gefunden und bin ganz froh drum. Ursprünglich wollte ich ihn nur wegen der Schauspielerin Tiera Skovbye schauen, da sie mich Ende 2018 sehr bewegt hatte (in der Rolle als Robin/Margot in “Once Upon a Time”). Ich wusste, dass der Film auf einer wahren Geschichte basiert. Aber wie real sich das anfühlen würde, war mir nicht ansatzweise klar.
Ich hatte wirklich zu kämpfen, diese Rezension überhaupt zu verfassen. Der Song “Sweet Caroline” von Neil Diamond lief im Hintergrund, um mich wieder in die Stimmung des Films zu versetzen. Bei der Recherche des Trailers war meine Selbstdisziplin vorbei. Der Film hat mich in einer besonderen Art und Weise bewegt, die nur schwer in Worte zu fassen ist. Wer diesen Film gesehen hat, weiß genau, was ich meine. Eine Freundin schrieb mir: “Ich fand den Film auch abnormal traurig und so krass”. Damit trifft sie es auf den Kopf.
Ein Film über Volleyball
Wo soll ich nun also anfangen mit meiner Lobeshymne des Films, wenn er doch auf einer wahren Geschichte basiert? Es ist ein Film über Volleyball, was ich super interessant fand. Endlich mal etwas anderes aus den USA, außer Football, Baseball oder Basketball und abseits von diesem ganzen Fussball-Quatsch. Für mich persönlich sehr cool, weil ich eine Weile im Hochschulsport Volleyball belegt hatte.
Die erste halbe Stunde war etwas ist chillig. Wir lernen die Charaktere und das Team kennen. Dann kommt plötzlich diese erste Ohnmacht, die bei mir ungelogen etwa eine Viertelstunde angedauert hatte. In dieser Viertelstunde sah man zudem die Ohnmacht der Menschen. Ich habe in jeder Sekunden absolut mit ihnen mitgefühlt. Hut ab, dass die Filmemacher und Schauspieler das so gut rüber gebracht haben.
Die Wahrheit ist noch surrealer als der Film
Der Film versucht natürlich mit einem Spannungsbogen zu arbeiten und hangelt sich an der wahren Geschichte entlang. Dabei denkt man sich manchmal, wie surreal das ist. Ich habe das Finale gesehen und kann sagen, die wahre Geschichte ist surrealer als der Film. Das glaubt man vielleicht am Ende nur, wenn man es selbst erlebt hat.
Man merkt den Schauspieler*innen an, dass sie für ihre Rollen viel recherchiert haben. Unter anderem waren sie in dem Ort gewesen, sahen sich die Schauplätze an und sprachen mit den wahren Zeitzeugen von damals: Lines Vater, Kelley, Kathy und dem Rest des Teams. Vielleicht ist genau das so wichtig gewesen. Die Schauspielerin Danika Yarosh (Caroline “Line” Found) spricht davon, dass es für sie besonders schwer war, weil Line eben ein besonderer Mensch ist und war. Jemanden zu spielen, der zu dieser Zeit tausenden Menschen (auf der Beerdigung waren etwa vier Tausend Menschen u.a. auch gegnerische Teams) so viel Kraft und Lebensmut geschenkt hat, ist eine harte Nummer. Nachdem ich das Ende des Films gesehen habe, bin ich der Meinung, dass sie das sehr gut übermitteln konnte, ohne von diesem “Erbe” erschlagen zu werden.
Das kleine Highlight
Besonderes Highlight ist für mich das Ende des Films, als sie über einen geschickten Schnitt in die Realität gewechselt sind. Mit den echten Fotos und Videos. Das hat mir am Ende noch einmal richtig das Herz gebrochen. Ich konnte mich tagelang danach nicht mehr richtig beruhigen. Recherchen über Line und das Team begleiteten mich. Das wahre Finalspiel zu sehen war besonders krass. Auf Instagram schaute ich unter dem Hashtag #LiveLikeLine nach mehr Infos. Das gab mir den absoluten Rest.
Was ist nun das Fazit? Es ist eine Geschichte, die so nah ist, weil es erst 2010/2011 geschah. Die Mädchen in dem Jahr sind heute nur minimal jünger als ich. Seit diesem Film fällt es mir schwer bei dem Song “Sweet Caroline” nicht zu weinen. Der Refrain ist die Hymne dieses Teams, dieser Stadt, dieser Menschen und dieser Geschichte geworden. So unfassbar traurig. Aber auch unglaublich inspirierend – vor allem für mich als Footballspielerin, die ebenfalls alles für das Team gibt.
Ich bin so dankbar, dass dieser Film entstanden ist. Er bewegt auf so unglaublich vielen Ebenen. Viele Menschen haben nun die Chance eine Geschichte zu sehen, die das Leben um so viel bereichern wird.
Ach ja, es fehlt das große Fazit vom Film: Live Like Line.
Filmdaten zu “The Miracle Season”
Titel (Deutsch) | Miracle Season – Ihr größter Sieg |
Titel (Original) | The Miracle Season |
Schauspieler*innen | Erin Moriarty, William Hurt, Helen Hunt, Danika Yarosh |
Typ | Film |
Genre | Drama, Biografie, Sportfilm |
Länge | 99 min |
Altersempfehlung | FSK 6 |
Erscheinungsdatum | 18.03.2018 (Englert Theatre, Iowa City), 06.04.2018 (United States) |
Regie | Sean McNamara |
Trailer (öffnet in einem neuen Tab) |
Auf auf Youtube anschauen den Trailer ansehen. |
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